Was versteht man unter Goldener Schnitt?
Ein Goldener Schnitt wird lateinisch auch als „sectio aurea“ oder „proportio divina“ bezeichnet. Er bringt ein optimales Verhältnis der Höhen und Breiten eines Objekts oder einer Art der Darstellung zum Ausdruck. In der Mathematik wird für den Goldenen Schnitt das Symbol Phi verwendet. Er kann nach verschiedenen Verfahren konstruiert werden, um optimale Verhältnisse für diverse geometrische Formen davon abzuleiten. Schon Euklid beschäftige sich in der Antike mit dieser Thematik. Später fand er Eingang in die Kunstszene. Allerdings stellte Gustav Theodor Fechner bei seinen Forschungen fest, dass für Gemälde nicht der Goldene Schnitt, sondern im Hochformat das Seitenverhältnis 4 zu 5 und im Querformat das Seitenverhältnis 4 zu 3 deutlich häufiger angewendet wird.
Würde man den Goldenen Schnitt beispielsweise beim Seitenverhältnis von Papier als Druckerzubehör suchen, müsste die Seitenbreite mal rund 1,618 genommen werden, um auf die optimale Seitenlänge zu kommen. Beim typischen DIN A4-Blatt kommt man aber bei der Seitenbreite mal rund 1,414 (bzw. der Wurzel aus 2) auf die Seitenlänge. Lediglich das Format 5 zu 3 entspricht annähernd dem Goldenen Schnitt. Das bei älteren Displays verwendete Format 7 zu 9 weist bei der Seitenlänge ebenfalls eine größere Negativdifferenz zum Goldenen Schnitt auf, da hier die Breite mal rund 1,286 genommen werden muss, um die Seitenlänge zu erhalten.