Was versteht man unter Bastardschriften?
Schriftarten, die sich nicht über Normen klassifizieren lassen, werden in der Fachsprache der Druckerei als Bastardschriften genannt. Am ehesten trifft hier noch die Ableitung aus der Tierzucht zu, denn hier wird als Bastard eine Hybride, also eine Mischung zwischen verschiedenen Arten bezeichnet. Früher wurde die Bezeichnung Bastard für ein uneheliches, also ein „nicht der Norm entsprechendes“ Kind verwendet. Auch das trifft auf die Bastardschriftarten zu. Sie lassen sich keiner konkreten Norm zuordnen.
Wer in seinem Textverarbeitungsprogramm Pakete mit zusätzlichen Schriftarten installiert hat, dem könnte auch die Schriftart „Bastarda“ begegnen. Sie wurde im 14. und 15. Jahrhundert für deutsche und französische Publikationen verwendet. Gutenberg führte sie Mitte des 15. Jahrhunderts auch in den Buchdruck ein. Sollte der Drucker diese Schriftart nicht unterstützen, kann man das Dokument beispielsweise in ein PDF umwandeln und mit Druckerpatronen als Bilddokument ausdrucken.