Was ist Antiqua?
Als Antiqua werden in Ableitung vom lateinischen Wort „antiquus“ für alt Schriftarten genannt, deren markantes Kennzeichen gerundete Bögen sind. Sie nutzen den Zeichensatz des lateinischen Alphabets. Das wiederum ist aus den steinernen Inschriften der Römer aus der Zeit der Antike entstanden. Wer heute aus dem Office-Paket Textdokumente ausdrucken möchte, der kann auf eine ganze Palette von Schriftarten zugreifen, die aus dem Book Antiqua entwickelt und abgeleitet worden sind. Die Urform wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts verwendet, als Bücher noch von Hand abgeschrieben worden sind. In Europa setzte Adolf Rusch die Antiqua-Schriften als Erster im Jahr 1464 als reine Druckschrift ein. Sie wies aber noch qualitative Mängel auf, die von einem Franzosen namens Nicolas Jenson im Jahr 1470 beseitigt wurden. Claude Garamond zeichnete für die Entwicklung der Antiqua-Schrift als Kursivvariante verantwortlich. Eine Verfeinerung der Serifen bewirkten Christoffel van Dyck und Johann Michael Fleischmann. Im 18. Jahrhundert entwickelten Engländer eine weichere Abart der Antiqua. Sogar der deutsche Maler Albrecht Duerer beschäftigte sich mit dieser Schriftart. Die erste universell einsetzbare Abart von Antiqua wurde in Form der Satzschrift „Textura“ von Johannes Gutenberg entwickelt. Heute sind viele Unterarten wie Caslon von Adobe sowie Bauer-Bodoni, Clarendon, Mistral und Helvetica zu finden.